1. Mai 2012: Lesenotizen

1. Mai, Frühlingssonne. Da will ich natürlich die paar Stunden Sonne, die mir nach langer Arbeitsnacht und anschließendem Schlaf bis in den Nachmittag noch blieben nicht in der Bude sondern auf dem Balkon verbringen. eBooks lese ich bisher auf einem Tablet, was super ist, vor allem für PDFs mit Abbildungen, die einen Großteil meiner e-Lektüre ausmachen. In der Sonne ist das allerdings nicht wirklich prickelnd. Muss dann vielleicht doch irgendwann nochmal einen eInk-Reader in meine Gerätesammlung aufnehmen. Andererseits: Als Bücherliebhaber und einige Jahre im Buchhandel gearbeiteter Mensch verfüge ich über eine nicht unbeachtliche Bibliothek die noch einiges an ungelesenen „echten Bücher“ bietet. Und deren Zahl wird, solange es immer wieder günstige Angebote und Remittenden zu ergattern gibt niemals kleiner sondern steigt schneller als ich mit dem Lesen hinterher komme.

So war also ein kurzer Blick ins Bücherregal nötig um meine heutige Lektüre zu entscheiden. Die Wahl fiel einmal auf das mittlerweile als Buch herausgegebene NovoArgumente Magazin, welches ich einige Zeit abonniert hatte. Mittlerweile ist es gekündigt, da die einst, zwar meist meiner Weltsicht nicht entsprechenden, aber doch interessanten und neue Aspekte liefernden Artikel immer Anlass zum Überdenken der eigenen Sichtweise boten, seit einiger Zeit jedoch doch sehr ins ideologische, lobbyistische abdriften. Und das, wo sich das Blatt selbst als freigeistig und unabhängig bezeichnet. Eigener Anspruch und Wirklichkeit passen also nicht wirklich zusammen. Nichtsdestotrotz, wurde mir das aktuelle Heftbuch geschickt und so las ich einige Beiträge über das europäische Krisengeschehen, das Demokratiedefizit und die angebliche Nichtvereinbarkeit von Wachstum (was für Novo von absoluter Wichtigkeit ist) mit Nachhaltigkeit (noch nicht online).

Schnell wurde ich überdrüssig, und nahm mir daher das schon seit langem im Regal schlummernde Vermessung der Utopie von Raul Zelik und Elmar Altvater zur Hand. Dort ging es dann auch gleich zu Beginn um Nachhaltigkeit (Der Begriff verfolgt mich regelrecht, obwohl ich ihn doch schon längst nicht mehr hören kann. Das liegt allerdings an seiner realen Verwendung und nicht der eigentlichen Bedeutung) und Wachstum, allerdings aus ganz anderer Perspektive.